Informationen und Kauftipps für Autobatterien und Ladegeräte

Autobatterie Ladegerät – wie finde ich das richtige?

Das war früher wirklich einfacher. Da gab es noch nicht so viele verschiedenen Batterietypen. Auch die Batterieladegeräte für die Autobatterie waren noch sehr einfach aufgebaut. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Ladegeräten war hauptsächlich der maximale Ladestrom. Ein Gerät mit Erhaltungsladung war noch nicht bekannt und es gab weder AGM noch EFB Batterien. Wenn du dich jetzt gerade fragst, ob eine AGM Batterie anders geladen wird als ein Blei-Säure-Akku dann bist du hier genau richtig. Heute gibt es viele verschiedene Anwendungsfälle beim Laden einer Autobatterie. Daher ist auch die Wahl des richtigen Autobatterieladegerätes aufwendiger geworden. Auf dieser Seite tragen wir alle notwendigen Informationen zusammen, um dir die bestmögliche Entscheidungshilfe zu geben.

Autobatterie Ladegerät - Was ist wichtig beim Kauf?

Dein Auto soll jeden morgen zuverlässig anspringen? Es muss dich zuverlässig zur Arbeit bringen? Dann sollte die Fahrzeugbatterie regelmäßig überprüft und nachgeladen werden. Und das macht man am besten mit einem vernünftigen Autobatterie Ladegerät.

Wenig Auswahl bedeutet, dass es unkompliziert ist sich für einen bestimmtes Ladegerät zu entscheiden. Aber die Zeiten haben sich geändert. Die modernen Fahrzeuge haben sehr viele zusätzliche elektrische Verbraucher erhalten. Die Firma Varta, einer der führenden Batteriehersteller, spricht beim Auto sogar von einer APP auf Rädern. Von über 50 Steuergeräten und bis zu 150 zusätzlichen Verbrauchern. Von der Sitzheizung über die Fahrzeugnavigation bis hin zur aufwendiger Start/Stop-Automatik. Das spiegelt sich dann in entsprechend vielfältigen und leistungsfähigen Autobatterien wieder. Und diese Autobatterien verlangen, wenn sie geladen werden müssen, nach passenden Ladegeräten.

Die verschiedenen Batterie-Spannungen

Wenn ich meine Autobatterie laden möchte, benötige ich ein Ladegerät, das in der Lage ist 12 V Batterien zu laden. Meistens wenigstens. Ein Oldtimer hat auch durchaus einmal eine 6 V Batterie an Bord. Bei einem Motorrad sind sowohl 6 V als auch 12 V Batterien vertreten. Ein LKW hat zwar meistens eine Bordspannung von 24 V, diese wird aber mit zwei in Reihe geschaltete 12 V Batterien bereitgestellt.

Was steht auf dem Aufkleber deiner Autobatterie?

Bevor ich also meine Batterie lade, muss ich mir meine Batterie genau ansehen. Die technischen Daten, und dazu gehört auch die Spannung, stehen  auf einem Aufkleber auf der Batterie. Das Problem ist, das die Angaben auf dem Aufkleber abhängig vom Hersteller der Batterie und der benutzten Norm abweichen können.

Normalerweise ist die Nennspannung der Batterie aber deutlich angegeben. Als Beispiel könnte auf einer Kleinwagenbatterie folgendes stehen: 12V 44AH 450A was soviel bedeutet wie 12 V Nennspannung mit 44 AH Kapazität und einer Kaltstartleistung von 450A.

Die Nennspannung einer Autobatterie ist nach DIN 40 729 mit 2,0 V je Zelle festgelegt. Die Zellen werden in Reihe geschaltet. Aus der Anzahl der Zellen ergibt sich die Nennspannung. Bei 3 Zellen ergibt das 6 V. Bei 6 Zellen beträgt die Nennspannung 12 V.

Hilfe, auf meiner Batterie finde ich nur Schriftzeichen

Wie kann ich jetzt aber die Nennspannung feststellen, wenn auf der Batterie meines  Autos nur japanisch Schriftzeichen zu sehen sind? Sind auf dem Deckel der Batterie Verschlussstopfen zu sehen? Wenn ja, zähle sie einfach durch. Eine 12 V Batterie hat 6 Zellen a 2 V und muss dann auch 6 Verschlussstopfen haben.

Die unterschiedliche Batterie-Kapazität

Nehmen wir mal an, ich versuche eine 200 AH Starterbatterie mit einem Ladungserhaltungsgerät für meinen Motorroller laden. Eine 200 AH Batterie einfach um hier ein extremes Beispiel zu benutzen. Dabei muss ich feststellen: Das funktioniert so leider nicht. Aber warum ist das so?

Unter der Kapazität K = I * t versteht man die gespeicherte elektrische Energie in Amperestunden (AH), die einer Starterbatterie zugeführt oder entnommen werden kann.

Das Ladegerät muss zur Batteriekapazität passen

Das Ladungserhaltungsgerät für meinen Motorroller hat einen maximalen Ladestrom von weniger als 1 A. Als Faustformel soll eine Autobatterie mit einem Ladestrom von 1/10 der angegeben Kapazität geladen werden. Bei der angenommenen Starterbatterie mit 200 AH Nennkapazität benötigen wir also ein Ladestrom von 20 A.

Die Nennkapazität K20 ist die Kapazität, die eine Starterbatterie bei einer 20-stündigen Entladung mit einem Entladestrom von 1/20 des Zahlenwertes der Nennkapazität

Die folgende Tabelle zeigt an wie viel Ampere Ladestrom für welche Batterie Kapazität optimal geeignet ist. Möchtest du zum Beispiel die Batterie von einem Golf Diesel mit 72 AH Kapazität laden, ist das 6 A Ladegerät die optimale Wahl.

Ein Ladegerät mit einem
Ladestrom von (A) ist geeignet für
Batteriekapazität
von (AH)
Batteriekapazität
bis (AH)
1 A 2 AH 15 AH
2 A 4 AH 20 AH
4 A 10 AH 70 AH
6 A 20 AH 100 AH
10 A 70 AH 140 AH
15 A 100 AH 180 AH

Um die 72 AH Batterie eines VW Golfs mit Dieselmotor mit einem 6 A Ladegerät vollzuladen sind dann theoretisch 12 Stunden notwendig (6 A * 12 h = 72 AH). In der Praxis kann dieser Wert jedoch deutlich abweichen.

Die unterschiedlichen Batterietypen

Die Hersteller von Autobatterie Ladegeräten geben meistens genau an, für welche Batterietypen das jeweilige Ladegerät geeignet ist. Aber was bedeuten die unterschiedlichen Begriffe überhaupt?

Die SLI-Batterie

SLI kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und steht für „Starting, Lighting, Ignition“. Das heißt soviel wie Starten, Licht und Zündung. Das sind die Hauptaufgaben einer normalen Starterbatterie. Als Starterbatterie kommen konventionelle, EFB oder AGM Batterien zum Einsatz.

Die Start Stop Batterie

Fast alle Neufahrzeuge sind heutzutage mit Sart/Stop-Systemen ausgestattet. Das spart Kraftstoff und reduziert den CO2-Ausstoß. Für diese Systeme sind spezielle Autobatterien notwendig. Meistens sind das AGM Batterien oder EFB Batterien.

Die AGM Batterie

AGM steht für „absorbent glass mat“. Der Elektrolyt ist dabei in einem absorbierenden Glasvlies gebunden. Die AGM-Batterie ist wartungsfrei und auslaufsicher. Sie kommt in Fahrzeugen mit Start/Stop-Automatik mit Rekuperation zum Einsatz. Rekuperation bedeutet Bremsenergie-Rückgewinnung, was eine Starterbatterie stark belastet. Die AGM Batterie kann ungefähr dreimal mehr Ladezyklen aushalten als eine konventionelle Batterie.

Die EFB Batterie

EFB steht für „enhanced flooded battery“ und ist eine verstärkte konventionelle Batterie. Eine EFB Batterie hat wegen Ihrer speziellen Bauform eine doppelt so lange Zyklen Festigkeit wie eine herkömmliche Batterie. Eingesetzt wird diese Batterie in Fahrzeugen mit einer einfachen Start/Stop-Automatik ohne Energie-Rückgewinnung.

Der Blei Säure Akku

Die herkömmlichen Blei-Säure Batterien sind seit Jahrzehnten in unseren Fahrzeugen im Einsatz. Gegenüber früher sind diese Batterien jedoch heute  absolut wartungsfrei dank der meistens eingesetzten Calcium-Technologie.

Die Gel Batterie

Durch den Zusatz von Kieselsäure wird der Elektrolyt gebunden, verdickt und bleibt dann gelartig. Gel-Batterien werden oft im Motorrad eingesetzt.

Die VRLA Batterie

VRLA steht für „valve regulated lead acid“ und ist auf Deutsch eine „ventilgeregelte Blei-Säure-Batterie“. Zwei Vertreter der VRLA Batterien sind die AGM Batterien und die Gel-Batterien. Bei der Aufladung einer VRLA Batterie muss darauf geachtet werden, das nicht über einen längeren Zeitraum mit einer zu hohen Spannung geladen wird. Denn dadurch würde es zu einer starken Gasung kommen. Die Gase würden durch das Überdruckventil entweichen und die Batterie würde letztendlich austrocknen.

Die Lithium-Ionen Batterie

Auch die Lithium Ionen Batterien werden oft im Motorrad eingesetzt. Sie haben nur 1/3 des Gewichts einer herkömmlichen Blei-Säure Batterie. Lithium-Ionen Batterien können bis zu 2000 Ladezyklen überstehen und sind auslaufsicher. Für die Batterieladung werden spezielle Ladegeräte benötigt.

Die MF-Batterie

MF steht hier für „maintenance free“, übersetzt also wartungsfrei. Das heißt das kein destilliertes Wasser nachgefüllt werden muss, da üblicherweise keine Flüssigkeit mehr verbraucht wird.

Die Wet Batterie

Bei der Wet Batterie handelt es sich um eine herkömmliche Blei-Säure-Batterie. Der flüssige Elektrolyt wird dabei von verdünnter Schwefelsäure gebildet.

Autobatterie Ladegerät mit Ladungserhaltung

Fahrzeuge dessen Besitzer eine längere Urlaubsreise unternehmen brauchen es. Saisonfahrzeuge wie zum Beispiel Motorräder oder Oldtimer brauchen es. Und wenig benutzte Dritt- oder Viert-Fahrzeuge, die oft lange unbenutzt in der Garage stehen, brauchen es auch. Das Autobatterie-Ladegerät mit einer Ladungserhaltungs-Funktion. Dabei bleibt das Ladegerät dauerhaft mit der Fahrzeugbatterie verbunden. Das Ladegerät überwacht die Batteriespannung und gibt sobald erforderlich einen Ladeimpuls. Dadurch wird die Batteriekapazität bei 95 % bis 100 % gehalten.

Autobatterie Ladegerät mit Camping-Funktion

Bei einem Ladegerät mit Camping-Funktion, wird bei stehendem Motor, sobald der Fahrzeugbatterie Strom entnommen wird, programmgesteuert nachgeladen. Oft wird so ein Batterieladegerät über Ringösenkabel fest mit der Batterie und somit mit dem Bordnetz verbunden.

Autobatterie Ladegerät mit Refresh-Funktion

Die Refresh-Funktion wir auch als Instandsetzungsladung bezeichnet. Dabei wird für eine beschränkte Zeit eine höhere Ladespannung angelegt. Bei einem 12 V Akku sind das ca. 16,0 V. Bei einem 6 V Akku sind das ca. 8,0 V. Dabei kommt es zu einer Gasung in der Batterie, was für eine Durchmischung des Elektrolyten sorgt. Damit soll die Säureschichtung abgebaut werden. Die Batterie kann dadurch wieder besser vollgeladen werden Viele vollautomatische Ladegeräte haben zusätzlich noch eine Funktion zum Ensulfatieren an Bord. Damit soll die volle Batteriekapazität wieder hergestellt werden.

Autobatterie Ladegerät mit Starthilfe

Dabei handelt es sich um ein Ladegerät, welches eine Starthilfefunktion anbietet. Zum Starten ist eine Stromstärke ab 200 A notwendig. Je größer der Hubraum eines Motors, desto größer ist auch der Strombedarf beim Anlassen. Ein Dieselmotor benötigt bauartbedingt eine höhere Stromstärke als ein Benziner. Alternativ kann eine Starthilfe auch mit einem Überbrückungskabel oder einem Start-Booster erfolgen.

Werkstattladegerät mit Stützfunktion

Wird in der KFZ-Werkstatt an einem modernen Fahrzeug eine Fehlerdiagnose ausgeführt oder ein Steuergerät geflasht, reicht die Batterie-Kapazität oft nicht aus. Der Stromverbrauch kann dermaßen ansteigen, dass die Fahrzeugbatterie schnell komplett entladen wäre. Ein Werkstattladegerät mit Stützfunktion kann die Bordelektronik unterstützen. Dafür stellt das Ladegerät eine Stromstärke von 50 A bis in den Bereich über 100 A zur Verfügung. Der Strom wird also während der Diagnose nicht mehr aus der Fahrzeugbatterie entnommen.

Sicherheitstechnik bei Autobatterie Ladegeräten

Moderne Ladegeräte haben verschiedene Sicherheitsfunktionen eingebaut, damit das Gerät vor Fehlbedienung geschützt ist. Das wären zum Beispiel:

    • Kurzschluss-Schutz: Nimmt dem versehentlichen verbinden der Plusklemme mit der Minusklemme den Schrecken.
    • Verpolungsschutz: Wird die Plusklemme mit dem Minuspol und die Minusklemme mit dem Pluspol verbunden wird das vom Ladegerät angezeigt. Weder Ladegerät noch die Batterie nehmen dabei Schaden.
    • Überlastschutz: Das Ladegerät wird bei einer Überlastung abgeschaltet.
    • Überhitzungsschutz: Wie beim Überlastschutz wird auch hier das Ladegerät abgeschaltet, sollte es einmal zu heiß werden.

Die 3 gebräuchlichsten Ladeprogramme

Viele Ladegeräte unterscheiden bei 12 Volt Batterien zwischen dem Laden einer Motorradbatterie mit einem begrenzten Ladestrom und dem Laden einer Autobatterie. Dabei werden meistens drei verschiedene Ladeprogramme genutzt.

  • Laden mit 14,4 Volt: das Standard-Ladeprogramm für alle WET Batterien.
  • Laden mit 14,7 Volt: das Ladeprogramm für niedrige Temperaturen (unter 10 Grad) und für die meisten AGM Batterien.
  • Laden mit 15,8 Volt: Das Refresh-Ladeprogramm um durch kontrolliertes Ausgasen der Batteriesäure die Lebensdauer und das Leistungsvermögen der Batterie zu erhöhen.
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